*1492 vermutlich in Venedig, †um 1550, Blockflötist und Gambist. Ganassis Beiname »dal Fontego« bezieht sich auf den gleichnamigen venezianischen Palazzo, in dem deutsche Händler wohnten, die sich in der Stadt aufhielten; hier oder in der Nähe dieses Palastes soll Ganassi gelebt haben (vgl. H. M. Brown/G. Ongaro 22001). Die früheste biographische Nachricht zu Ganassi stammt aus dem Jahr 1517; sie belegt seine Aufnahme als contralto der Bläser (pifferi) im Dienst der venezianischen Regierung. Darüber hinaus wirkte Ganassi später als Hofmusiker des Dogen von Venedig (piffero del Doge) und war gleichzeitig bis 1535 Instrumentalist an S. Marco. Im gleichen Jahr veröffentlichte er im Selbstverlag seine Blockflöten- und Diminutionsschule Opera intitulata Fontegara. 1542 und 1543 gab er, ebenfalls im Selbstverlag, seine zweiteilige Violenschule Regola rubertina heraus, die nach Roberto Strozzi, einem adligen Schüler, benannt ist. Es ist nicht klar, ob er mit »Silvestro del cornetto«, der 1566 in einem Dokument erwähnt wird, identisch ist, was bedeuten würde, daß er in diesem Jahr noch am Leben war. Neben den zwei erwähnten Traktaten kündigte Ganassi noch einen dritten an, der aber nicht nachweisbar ist.